Notarzteinsatzfahrzeuges in Raabs/Thaya

15 Gemeinden betonen Wichtigkeit des Notarzteinsatzfahrzeuges in Raabs/Thaya

Am Samstag, dem 11. Juni 2016, fand im Landespflegeheim Raabs/Thaya ein Pressegespräch unter dem Titel  „NEF Raabs – eine Bilanz der fahrenden Notaufnahme am Land“ statt.

Moderator Manfred Damberger konnte dazu den Initiator und geistigen Vater des NEF Raabs, MR Dr. Karlheinz Schmidt, begrüßen. Besonders hervorzuheben ist, dass hochrangige Vertreter (mehrheitlich die Bürgermeister) aus 15 Gemeinden der Bezirke Waidhofen/Thaya und Horn dieser Pressekonferenz beiwohnten und so klar    ihren Wunsch nach einem Fortbestehen dieses seit 8,5 Jahren erfolgreich laufenden Projektes zum Ausdruck brachten. Es ist derzeit eine gewisse Verunsicherung gegeben, weil das Land NÖ das Notarztwesen neu ausgeschrieben hat und dadurch nicht garantiert ist, dass alle bisherigen Standorte in NÖ weitergeführt werden können.

Dr. Karlheinz Schmidt stellte zu Beginn der Pressekonferenz das Projekt vor. „NEF Raabs“ ist ein Sonderprojekt mit Sonderfinanzierung und in seiner Form einmalig in NÖ.

Es erfüllt vier Funktionen:

· Das NEF Raabs fungiert als Notarzteinsatzmittel (Tel. 144) im Grenzgebiet. Es ist daher speziell für  die nördlich gelegenen Gemeinden der Bezirke Waidhofen/Thaya und Horn äußert wichtig und garantiert so die   Erreichbarkeit binnen 20 Minuten für die betreffenden Gebiete, was sonst nicht mehr gegeben wäre.

· Außerdem übernimmt das Notarzteinsatzfahrzeug in der Nacht zwischen 19 Uhr und 7 Uhr die Nachtdienstbereitschaft (Tel. 141) der Ärzte im Bereich des Bezirkes Waidhofen/Thaya.

· Das Fahrzeug ist im Landespflegeheim Raabs stationiert. Dort sind Räumlichkeiten und Garage vorhanden, daher sind auch die Kosten vergleichsweise gering. Weiters ist damit das LPH Raabs/Thaya das einzige Heim in NÖ, das über einen ärztlichen Nachtdienst verfügt.

· Das Notarzteinsatzfahrzeug in Raabs wird für den ganzen Bezirk tätig, z. B. dann, wenn beispielsweise das Waidhofner Notarztmittel mit einem Notfall in ein anderes Spital (z. B. nach Krems) unterwegs ist.

Ein wesentliches Merkmal dieses Systems besteht auch darin, dass es auch Geld spart. Kein Patient soll gezwungen werden, ein Krankenhaus oder eine ärztliche Ambulanz ohne vorherige ärztliche Untersuchung aufzusuchen. Ein Notarzt-Pool mit Regionalbezug und ein Team von Notfallsanitätern aus dem RK Standort Waidhofen/Thaya bilden das Einsatzteam. Bisher konnten die Dienste immer an 365 Tagen im Jahr besetzt werden, dies soll auch in Hinkunft so bleiben!

Der Bürgermeister der Sitzgemeinde Raabs/Thaya, Mag. Rudolf Mayer, betonte die Wichtigkeit des Notarzteinsatzfahrzeuges für die Bevölkerung. Er meinte, dass das NEF von den Bewohnern der Gemeinde bzw. der gesamten Region sehr gut angenommen wird bzw. mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist und genauso zur Infrastruktur gehört, wie beispielsweise die Gasthäuser. Ein Fortbestand hat daher höchste Priorität. Er freute sich, dass praktisch alle betroffenen Gemeinden mit ihren Bürgermeistern (und zwar parteiübergreifend) bei der Pressekonferenz vertreten waren und betonte die sachpolitische Bedeutung dieser Frage.

Bgm. Franz Linsbauer sprach namens der nördlich gelegenen Gemeinden des Bezirkes Horn und pries ebenfalls die Vorteile des Systems.

Reinhard Buchtele überlebte dank der Existenz des NEF Raabs ein akutes gesundheitliches Problem. Er erklärte, dass er ohne die rasche Intervention des Teams vom NEF Raabs heute vermutlich nicht mehr am Leben wäre.

Wolfgang Kronsteiner von der Polizeisinspektion Raabs nahm ebenfalls zum Thema Stellung und betonte die Vorteile der Existenz des NEF Raabs aus der Sicht der Polizei.

Der Direktor des Landespflegeheimes Raabs/Thaya, RR Erich Weißkirchner, erwähnte die gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und zählte die Vorzüge des Projektes – speziell für sein Haus – auf.

Der Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes Waidhofen/Thaya, Ing. Bernhard Schierer, berichtete, dass anfangs eine gewisse Skepsis gegenüber dem Projekt „NEF Raabs“ vorhanden war. Er betonte in seinen Worten, dass das Projekt aber nun seit Jahren höchst erfolgreich laufe und er daher heute für die Weiterführung eintritt.

Der Notarzt Dr. Kiril Kirilov erläuterte die Vorteile des Notarzteinsatzfahrzeuges Raabs aus ärztlicher Sicht. Er ging auch darauf ein, dass die Schließung der Gynäkologie und der Geburtshilfe in Waidhofen/Thaya ein schwerer Schlag war, eine etwaige Stilllegung des NEF-Standortes Raabs/Thaya aber noch viel schwerere Folgen (allein von der Zahl der Betroffenen und den Einsatzziffern her) hätte.

BR Bgm. Ing. Eduard Köck erklärte, dass er sich in seinem Einflussbereich ebenfalls für den Fortbestand des NEF-Standortes Raabs einsetzen wird, weil er das Projekt für sinnvoll und gut hält.

Nach einigen Fragen aus dem Publikum schloss Moderator Manfred Damberger das Pressegespräch.

Norarztfahrzeug 1

von links nach rechts:

Dr. Kiril Kirilov, Bgm. Ing. Franz Linsbauer, Reinhard Buchtele, Dir. Reg. Rat Erich Weißkirchner, MR Dr. Karlheinz Schmidt, Bgm. Mag. Rudolf Mayer, Ing. Bernhard Schierer, BR Bgm. Ing. Eduard Köck, Insp. Wolfgang Kronsteiner

Notarztfahrzeug 2

von links nach rechts kniend:

Vbgm. Eduard Kranzl (Japons), Bgm. Ing. Franz Linsbauer (Gemeinde Langau), Bgm. Mag. Rudolf Mayer (Raabs/Thaya), Bgm. Ing. Harald Hofbauer (Dietmanns)

stehend von links nach rechts:

Bgm. Ernst Herynek (Karlstein), Bgm. Roland Datler (Gastern), Bgm. Anette Töpfl (Vitis), Bgm. Manfred Wühl (Kautzen), Bgm. Willibald Pollak (Pfaffenschlag), MR Dr. Karlheinz Schmidt, BR Bgm. Ing. Eduard Köck (Thaya), Bgm. Josef Spiegl (Drosendorf), StR Christian Sanglhuber (Gr. Siegharts), GR Hilda Strobl (Geras), Bgm. Rudolf      Hofstätter (Waldkirchen), Bgm. Reinhard Deimel (Dobersberg), Vbgm. Roman Zibusch (Gr. Siegharts)